- Home
- Magenverkleinerung
- Schlauchmagen
Schlauchmagen
Der Schlauchmagen (Sleeve) ist eine moderne Therapiemöglichkeit zur Verkleinerung des Magenvolumens. Es ist das jüngste der etablierten Operationsverfahren in der Bariatrie und eine sehr effektive Methode zur Gewichtsreduktion. In den ersten Jahren nach dem Eingriff verlieren Patienten bis zu 70 Prozent ihres Übergewichts. Daneben bessern sich viele Begleiterkrankungen, wie beispielsweise Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Gelenkschmerzen.
Aktuell gibt es zwei verschiedene Arten des Schlauchmagens:
Der laparoskopische Schlauchmagen, also durch kleine Durchstichöffnungen, und der endoskopische Schlauchmagen bei dem der Eingriff über den Mund erfokgt.
Der endoskopische Schlauchmagen, der durch die Endosleeve-Verfahren POSE, Overstitch und Endomina hergestellt werden, kommen dabei ganz ohne äußere Schnitte und Narben aus.
Erfahren Sie mehr über alle Verfahren, ihre Kosten und die jeweiligen Vor- und Nachteile.
Medizinisch geprüft von Dr. Sebastian Teschers — Letztes Update von Uta Leyke-Heß am 10.2.2023
Was ist ein Schlauchmagen?
Ein Schlauchmagen, der im Englischen Sleeve genannt wird, ist ein Eingriff, bei dem der Magen um bis zu 75 Prozent verkleinert wird. Der Teil des Magens, der anschließend übrig bleibt, ist schlauchförmig. Daher wird der Eingriff als Schlauchmagen bezeichnet. Sowohl die Position als auch die Funktion des Magens bleiben dabei weitgehend unverändert. Daher ist diese Form der Magenverkleinerung sehr schonend.
Da das Fassungsvermögen des Magens nach dem Eingriff stark verringert ist, können Betroffene nur noch sehr kleine Nahrungsmengen aufnehmen und das Sättigungsgefühl tritt früher und stärker ein. Zusätzlich hält es oftmals länger an. Außerdem bildet der verkleinerte Magen weniger Hungerhormone, sodass das Hungergefühl deutlich reduziert wird.
Auch der Stoffwechsel profitiert von den hervorgerufenen hormonellen Veränderungen, sodass sich in vielen Fällen eine bestehende Diabetes mellitus Erkrankung bessert.
Der Schlauchmagen ist daher ein sehr wirksames Verfahren zur dauerhaften Gewichtsreduktion und wird weltweit immer häufiger durchgeführt.
Welche Arten von Schlauchmagen gibt es und wie sieht der Eingriff aus?
Es gibt zwei verschiedene Arten von Schlauchmagen, das laparoskopische Verfahren und das endoskopische Endosleeve-Verfahren. Sie unterscheiden sich in ihrem Operationsverfahren und in der Nachsorge. Bei beiden Verfahren wird der Magen schlauchförmig verkleinert, während Speiseröhre, Magenpförtner und Dünndarm gleichermaßen erhalten bleiben.
Laparoskopische Schlauchmagen-OP
Beim laparoskopischen Verfahren erfolgt ein operativer Eingriff mit der Schlüsselloch-Technik unter Vollnarkose. Der Chirurg entfernt dabei den größten Teil des Magens, sodass ein Magenvolumen von etwa 300 Millilitern verbleibt. Dieses Verfahren ist nicht reversibel.
Im Rahmen der Langzeit-Nachsorge müssen die Vitamin-Blutwerte regelmäßig untersucht werden. Vitamin B12 und Vitamin D müssen in vielen Fällen lebenslang substituiert werden, da die Aufnahme durch die Magenverkleinerung verringert ist. Der Verlust des Übergewichts liegt innerhalb der ersten 5 Jahre bei 60 bis 70 Prozent.
Endoskopisches Endosleeve-Verfahren, der “Schlauchmagen ohne OP”
Das Endosleeve-Verfahren ist ein noch junges, aber revolutionäres Verfahren ohne eigentliche Operation. Es wird im Rahmen einer Magenspiegelung durchgeführt. Daher ist es, anders als das laparoskopischen Verfahren, schnitt- und narbenfrei.
Der Magen wird hierbei durch eine spezielle Falt- und Nahttechnik gefaltet und so sein Volumen auf etwa 500 bis 800 Milliliter reduziert. Dieses Verfahren ist unter bestimmten Voraussetzungen reversibel, aber dennoch dauerhaft.
Vitamine müssen beim Endosleeve-Verfahren nicht kontrolliert oder substituiert werden. Nach ein bis zwei Jahren verlieren Betroffene im Schnitt etwa 50 Prozent des Übergewichts.
Für wen ist ein Schlauchmagen geeignet?
Der Schlauchmagen ist die bevorzugte interventionelle Therapie bei Adipositas.
Das Endosleeve-Verfahren eignet sich besonders für Menschen mit einem BMI zwischen 30 und 40. Auch bei einem abweichenden BMI von über 40 ist das Endosleeve-Verfahren geeignet, wenn sich der Patient aufgrund der Nebenwirkungen und Langzeitfolgen gegen einen laparoskopischen Schlauchmagen entscheidet.
Der laparoskopische Schlauchmagen-Eingriff eignet sich generell für Patienten ab einem BMI von 40. Bei Patienten mit bereits bestehenden Folge- und Begleiterkrankungen kann der Eingriff auch bei einem BMI < 40 erfolgen.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Schlauchmagen?
Ein Schlauchmagen-Eingriff ist sehr wirkungsvoll und führt innerhalb weniger Jahre zu einem Verlust des Übergewichtes von bis zu 70 Prozent. Der Eingriff ist verglichen mit anderen operativen Verfahren zur Gewichtsabnahme schnell und schonend und die Funktion des Magens bleibt fast vollständig intakt.
Viele Begleiterkrankungen der Adipositas lassen sich mithilfe des Schlauchmagens lindern. Dazu gehören Diabetes mellitus, Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen und Schlafapnoe.
Zu den Nachteilen des laparoskopischen, konservativen Schlauchmagens gehören mögliche Komplikationen während oder nach der Operation, wie zum Beispiel Verletzung anderer Organe, Blutungen oder Störungen der Wundheilung. Auch eine Undichtigkeit der Magennaht ist möglich.
Außerdem gibt es Schlauchmagen Langzeitfolgen, wie etwa, dass lebenslang Vitamine kontrolliert und supplementiert werden müssen.
Das neuere Endosleeve-Verfahren hat gegenüber den anderen operativen und laparoskopischen Verfahren der Adipositaschirurgie entscheidende Vorteile:
- Keine Schnitte und Narben
- Wenige Tage nach dem Eingriff wieder gesellschaftsfähig
- Keine Vitaminsupplementierung oder Kontrolle nötig
- Sehr geringes Risiko für Nebenwirkungen und Komplikationen.
Was kostet eine Schlauchmagen-OP und wann zahlt die Krankenkasse?
Die Schlauchmagen-OP Kosten setzen sich im Falle der konservativen laparoskopischen Therapie zusammen aus den Kosten für den Eingriff selbst, dem mehrtägigen stationären Aufenthalt, sowie Kosten für mehrere Magenspiegelungen zur Kontrolle. Sie betragen in den meisten Kliniken etwa 10.000 Euro.
Die Krankenkasse übernimmt diese Kosten unter bestimmten Voraussetzungen. Dazu gehört, dass eine medizinische Notwendigkeit für die Operation gegeben sein muss. Meistens werden die Kosten erst bei einem BMI von über 40 übernommen.
Die Endosleeve-Verfahren sind sehr neue Verfahren und werden daher aktuell nicht von den Krankenkassen übernommen.
Welche Alternativen gibt es zu einer Schlauchmagen-OP?
Es gibt einige weitere Verfahren zur Magenverkleinerung: Zu den Alternativen gehören der Magenbypass und das Magenband. Die Magenbypass-OP ist deutlich radikaler als eine Schlauchmagen-OP und ist damit für den Patienten belastender. Das Magenband wird aufgrund der starken Nebenwirkungen nur noch sehr selten angewendet.
Das Endosleeve-Verfahren ist eine innovative neue Variante der konservativen Schlauchmagen-OP und ist eine sehr schonende Alternative. New Weight bietet drei Endosleeve-Verfahren auf höchstem Niveau an, sodass individuell das richtige Verfahren für jeden Patienten gefunden werden kann.
Eine weitere nicht-operative Alternative bietet die Verkleinerung des Magenvolumens durch den Magenballon. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen dauerhaften Eingriff.
Quellen:
- Universitätsmedizin Mannheim. “Schlauchmagen”. Zuletzt abgerufen am 29.01.2023
- Experten Netzwerk Adipositas. “Was ist das Endo-Sleeve-Verfahren”. Zuletzt abgerufen am 29.01.2023.
- Sana-Klinikum Remscheid. “Schlauchmagen.” Zuletzt abgerufen am 29.01.2023