Adipositas Grad 1

Adipositas Grad 1 ist eine Form von Übergewicht, die durch einen Body-Mass-Index (BMI) von 30-34,9 charakterisiert wird. Im Vergleich zu anderen Stadien der Adipositas ist Adipositas Grad 1 das leichteste Ausmaß von Übergewicht. 

Trotzdem kann es Auswirkungen auf die Gesundheit haben und es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um das Gewicht zu reduzieren und mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit Adipositas Grad 1 beschäftigen und Möglichkeiten aufzeigen, wie Betroffene ihr Gewicht reduzieren und einen gesunden Lebensstil führen können.

Geschrieben von Uta Leyke-Heß – Letztes Update am 16.4.2023

Dr. Sebastian Teschers - Magenballon & POSE 2

Medizinisch geprüft von Dr. Sebastian Teschers

Was ist Adipositas Grad 1?

Adipositas ist eine krankhafte Form des Übergewichts. Allgemein spricht man von Adipositas ab einem BMI von 30. Eine Adipositas Grad 1 liegt vor, wenn der BMI zwischen 30-34,9 liegt. Lesen Sie auf unseren weiteren Seiten Details über Adipositas Grad 2 und Grad 3.

Der wichtigste Faktor, der nicht unmittelbar über den BMI abgebildet wird, ist das Bauchfett. Dies hat den höchsten Krankheitswert und ist ein Risikofaktor für die meisten Folgeerkrankungen. Neben der reinen Betrachtung des BMI wird Ihr Arzt daher auch andere Merkmale heranziehen, um Ihr Gewicht und ein daraus resultierendes Risiko besser abzuschätzen.

Welche Risiken bestehen für Personen mit Adipositas Grad 1?

Adipositas Grad 1 ist eine Erkrankung, die gleichzeitig das Risiko für andere Erkrankungen erhöht. Häufige Begleiterkrankungen sind Bluthochdruck oder Diabetes. Dies kommt vor allem durch eine Störung des Fettgewebes zustande.

Das metabolische Syndrom ist ebenfalls eine relevante Erkrankung, die häufig in Kombination mit Adipositas Grad 1 auftritt. Hierbei kann es zu einer Fettleber oder Diabetes kommen. Weiterhin erhöht Adipositas Grad 1 das Risiko an Gicht oder bestimmten Krebsarten zu erkranken.

Ist Adipositas Grad 1 schlimm?

Adipositas Grad 1 ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Besonders die Folgeerkrankungen können auch schon in jungen Jahren zu einem Problem werden. Die häufig mit der Adipositas auftretende Arteriosklerose kann beispielsweise zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall führen. Durch die höhere Belastung der Gelenke fällt es vielen übergewichtigen Patienten schwerer, sich regelmäßig ausreichend zu bewegen. Das Risiko weiterer Gewichtszunahme vor allem bei einer unausgewogenen Ernährung ist daher gegeben. Sprechen Sie gerne Ihren Arzt direkt an, um über Ihr persönliches Risiko zu sprechen.

Was tun bei Adipositas Grad 1?

Eine adäquate Therapie bei Adipositas Grad 1 ist wichtig, um die Lebensqualität zu erhalten oder langfristig zu verbessern. Der wichtigste Pfeiler dieser Therapie ist eine Gewichtsreduktion, die auf mehrere Monate bis zu einem Jahr ausgelegt ist. Hierbei muss beachtet werden, dass ein realistisches Ziel zum Abnehmen bei Adipositas Grad 1 gesetzt wird, was in dem gewählten Zeitraum erreicht und auch nachhaltig gehalten werden kann. (1)

Was ist der Unterschied zwischen Übergewicht und Adipositas?

Die Definitionen für Übergewicht und Adipositas unterscheiden sich vor allem über den BMI. Übergewicht ist in Deutschland ab einem BMI von 25 klassifiziert. Von einer Adipositas Grad 1 spricht man bei einem BMI zwischen 30-34,9. (2)

Wie kann man bei Adipositas Grad 1 abnehmen?

Da Abnehmen bei Adipositas Grad 1 die wichtigste Maßnahme ist, muss jeder für sich die besten Wege finden, um eine Gewichtsreduktion zu realisieren. Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Basistherapie

Um bei Adipositas Grad 1 abzunehmen, ist die Basistherapie aus drei Säulen die erste Wahl. 

Die erste Säule ist die Ernährungstherapie, bei der es um eine langfristige Umstellung der Ernährungsgewohnheiten geht. Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung, zum Beispiel nach dem Vorbild der mediterranen Kost, kann hier angestrebt werden. Am wichtigsten ist aber, dass die gesunde Ernährungsform für den Patienten zugeschnitten ist und damit auch langfristig umsetzbar ist.

Als zweites wird der Fokus auf die Bewegung gelegt, mit der der Energieverbrauch erhöht werden soll. Hier ist eine ärztliche Unterstützung möglich und sinnvoll, um einzuschätzen, was für Patienten effektiv und gesund ist.

Als dritte Säule kommt die Verhaltenstherapie dazu. Hierbei werden Punkte wie Selbstbeobachtung, Selbstkontrolle oder Problemlösestrategien thematisiert. Dieser Teil des Abnehmens wird häufig unterschätzt, ist aber ebenso relevant wie die anderen Säulen.

Weitere Möglichkeiten zum Abnehmen

Falls mit der Basistherapie jedoch keine ausreichende Gewichtsreduktion erreicht werden kann oder bereits Folgeerkrankungen aufgetreten sind, können medikamentöse oder chirurgische Maßnahmen erwogen werden. Möglich sind unter anderem ein Magenballon oder eine Magenverkleinerung. Falls Sie wissen wollen, ob für Sie solche Therapien in Frage kommen, können wir oder Ihr Arzt Sie dazu beraten. (3)

 

Quellen:

1. DocCheck Flexicon. “Adipositas”. Zuletzt aufgerufen am 26.12.2022

2. Universitätsmedizin Mannheim. “Themenseite Adipositas”. Zuletzt aufgerufen am 26.12.2022

3. Deutsche Adipositas Gesellschaft. “Prävention und Therapie der Adipositas”. Letzter Zugriff 26.12.2022