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Adipositas Grad 3
Adipositas Grad 3 wird in der Medizin auch Adipositas per magna genannt. Diese Erkrankung schließt alle Formen des Übergewichtes ein, bei denen der BMI über 40 liegt.
Für die Betroffenen stellt dies eine enorme Herausforderung dar, da das Abnehmen mit konservativen Maßnahmen nur in den seltensten Fällen gelingt. Außerdem stellt die Erkrankung durch die vielzähligen Begleit- und Folgeerkrankungen eine starke Belastung für den Körper und die Psyche dar.
Im Folgenden wird dargestellt, was Adipositas Grad 3 bedeutet und was Patienten dagegen unternehmen können. Auf unseren weiteren Seiten können Sie sich zu allgemeinen Fragen über Adipositas sowie über Adipositas Grad 1 und Grad 2 informieren.
Medizinisch geprüft von Dr. Sebastian Teschers — Letztes Update von Uta Leyke-Heß am 07.02.2023
Was ist Adipositas Grad 3?
Adipositas Grad 3 ist der am weitesten fortgeschrittene Grad der Adipositas. Alle Patienten mit einem BMI über 40 werden dieser Gruppe zugerechnet. Die Erkrankung heißt auch morbide Adipositas, also krankhafte Adipositas.
Neben den körperlichen Symptomen haben die Patienten häufig auch mit der psychischen Belastung durch soziale Stigmatisierung und Druck aus dem privaten Umfeld zu kämpfen. Viele fühlen sich auch im Beruf oder im privaten Umfeld nicht mehr wohl. Um die Erkrankung erfolgreich zu bekämpfen, ist eine langfristige und nachhaltige Therapie aus mehreren Grundbausteinen wichtig.
Welche Symptome treten bei Adipositas Grad 3 auf?
Bei Adipositas Grad 3 haben Patienten mit verschiedenen Arten von Begleit- und Folgeerkrankungen zu kämpfen. Diese Erkrankungen können auch bei normalgewichtigen Patienten auftreten, allerdings ist das Risiko für diese Erkrankungen bei Adipositas Grad 3 mehr als dreifach so hoch.[1] Zu diesen Erkrankungen gehören unter anderem:
- Diabetes
- Vorhofflimmern
- Gallensteine
- Fettstoffwechselstörung (z.B. erhöhte Cholesterinwerte)
- Fettleber
- Hoher Blutdruck/Hypertonie
- Metabolisches Syndrom
- Schlaf-Apnoe-Syndrom (Atemaussetzer beim Schlafen, häufig in Kombination mit Schnarchen)
Außerdem haben Menschen mit Adipositas Grad 3 häufig mit Hänseleien und Diskriminierung zu kämpfen. Dies kann einen hohen Einfluss auf die Psyche der Betroffenen haben.
Wie gefährlich ist Adipositas Grad 3?
Adipositas Grad 3 ist die extremste Form des Übergewichtes – mit nach oben offenen BMI-Werten. Eine große Gefahr für die Gesundheit geht von Begleit- und Folgeerkrankungen aus. Viele dieser Erkrankungen können lebensverkürzend sein und zu Einschränkungen im Alltag führen.
So kann es sein, dass Tabletten eingenommen werden oder Insulin gespritzt werden muss. Zusätzlich können einige dieser Erkrankungen zum Beispiel das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt deutlich erhöhen.
Auf der anderen Seite wird der Körper auch im Alltag durch das zusätzliche Gewicht stark beansprucht und es kommt zu Verschleißerscheinungen. Die Dauerbelastung steigert zum Beispiel das Risiko für Arthrose erheblich.
Auch das Herz-Kreislauf-System ist der Belastung ausgesetzt. Es kommt bei vielen Betroffenen zu Kurzatmigkeit, Herzrasen und verminderter Belastbarkeit.
Viele dieser Folgen sind durch eine kontrollierte und nachhaltige Gewichtsabnahme jedoch aufzuhalten oder zum Teil umkehrbar. Sprechen Sie uns gerne für eine kostenlose Adipositas-Erstberatung an.
Wie eingeschränkt ist die Lebenserwartung bei Adipositas Grad 3?
Es ist pauschal schwer einzuschätzen, wie eingeschränkt die Lebenserwartung bei Adipositas Grad 3 ist. Fest steht jedoch, dass ein so starkes Übergewicht mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergeht.
Grund hierfür sind vor allem die verschiedenen Begleit- und Folgeerkrankungen, die jede für sich die Lebenserwartung bereits einschränken. In Kombination (Komorbidität) potenzieren sich diese Risiken.[2] Bei einer rechtzeitigen Änderung des Lebensstils und dadurch einer deutlichen Gewichtsabnahme können die negativen Auswirkungen aufgehalten und sogar umgekehrt werden.
Wie kann man mit Adipositas Grad 3 ohne (große) OP abnehmen?
Abnehmen bei Adipositas Grad 3 ist ein schwieriger und anstrengender Prozess, aber es lohnt sich. Die drei Basissäulen der Therapie sind Ernährungsumstellung, Bewegungstherapie sowie Verhaltenstherapie. Sprechen Sie uns gerne für eine individuelle Ernährungsberatung oder eine Bewegungstherapie sowie eine Unterstützung im Bereich Stress und Schlaf an!
Zusätzlich gibt es Medikamente, die bei Adipositas vom Arzt verschrieben werden können. Diese sind jedoch nur in Kombination mit weiteren Maßnahmen sinnvoll. Hier muss darauf geachtet werden, ob die Medikamente zum Abnehmen bei Adipositas Grad 3 zugelassen sind. Viele Arzneimittel können bei falscher Anwendung gefährlich für die Gesundheit sein.[3]
Welcher Sport eignet sich bei hoch adipösen Patienten?
Bewegung als Therapie ist bei Adipositas Grad 3 sinnvoll. Zu beachten ist jedoch, dass vorher mit einem Arzt geklärt werden sollte, ob es Kontraindikationen für bestimmte Sportarten gibt. Für viele Betroffene kann auch erst einmal der regelmäßige Spaziergang, der im Tempo und der zurückgelegten Strecke zunehmend gesteigert werden kann, ein guter Anfang sein.
Allgemein sind vor allem solche Sportarten zu empfehlen, die die Gelenke schonen und auf die Steigerung der Ausdauer abzielen. Viele Patienten fühlen sich beim Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking wohl. Sportarten mit starker Belastung der Gelenke wie Kraftsport oder Joggen sollten zunächst vermieden werden.
Welche Möglichkeiten gibt es zur Magenverkleinerung bei Adipositas Grad 3?
Um bei Adipositas Grad 3 nachhaltig abzunehmen, hilft vielen Patienten eine Magenverkleinerung. Zu den häufig angewandten Verfahren zählen die Bypass-Operation oder ein laparoskopischer Schlauchmagen. Als Alternative kann auch endoskopisch ein Schlauchmagen angelegt werden, wobei keine große Operation notwendig ist.
Auch für Patienten, die Angst vor einer Operation haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten. So ist zum Beispiel ein Magenballon eine Option, die ohne Operation in Frage kommen kann. Kontaktieren Sie uns gerne, um über eine passende Lösung für Sie zu sprechen.
Quellen:
[1] DocCheck Flexicon. „Adipositas“. Zuletzt aufgerufen am 10.01.2023
[2] Flegal, K. M., et al. (2013). „Association of All-Cause Mortality With Overweight and Obesity Using Standard Body Mass Index Categories“. Zuletzt aufgerufen am 10.01.2023
[3] Deutsche Adipositas Gesellschaft (2014). „Evidenzbasierte Leitlinie Prävention und Therapie der Adipositas“. Zuletzt aufgerufen am 10.01.2023